Was für ein Trip! #slovienrocks

Vor einiger Zeit entschied ich mich für eine neue Session. Dadurch, dass das Wetter in Österreich Mitte/Ende Mai nicht berauschend war und der Fluss bei diesen Regenmassen für mich nicht in Frage kommt, musste eine Alternative her.
Ein Auslandstrip wäre interessant, aber durch COVID-19 ist das Ganze gar nicht so einfach. Ich telefonierte mit einigen Anglern in Slowenien und Österreich wie das mit der Einreise funktioniert. Um in Slowenien einreisen zu können brauchte ich einen negativen COVID-19 Test, der 48h gültig ist sowie einen Selbsttest aus der Apotheke mit QR Code. Zu meinem Glück wurde ich vor einigen Tagen mit der ersten Schutzimpfung geimpft und konnte auch meinen Impfpass vorlegen, falls ich in eine Kontrolle käme.
Nun hatte ich alle Dokumente zusammen und es ging endlich los.

Auf der Autobahn Richtung Graz machte ich mir schon Gedanken wegen der Kontrollen. Bei der Grenze angekommen lachte ich, da der Grenzübergang, den ich gewählt habe, nicht besetzt war.
Weiter ging es ans Wasser – den Schottersee, den ich mir aussuchte, war mir nicht unbekannt. Ein See mit ungefähr 40 ha, wenig Struktur und einer Durchschnittstiefe von 3 Metern.
Am See angekommen sah ich, dass der See ziemlich gut besetzt ist und der Platz, den ich wollte, vergriffen war. So verzog ich mich auf die andere Seite in eine Bucht, wo ich alleine war. Endlich stand das Camp, – im Dauerregen ging es ans Auslegen. Mit dabei Essential Orange in 28 mm , Bcx in 24mm und den neuen Viper Tripple X in 20 mm.

So wie es bei mir immer ist, funktioniert etwas nicht oder ich vergesse etwas zuhause. In dem Fall hat mein Echolot den Geist aufgegeben. “Na super” dachte ich mir, aber wie immer gab es eine Lösung: Eine H Pose mit Klopfblei und jeden Meter eine Schlaufe um die Tiefe zu ermitteln. Dauert etwas länger, aber Zeit hatte ich ja genug. Nach Längerem war ich endlich zufrieden mit meinem Spod mit einer Tiefe von 4,80m auf 5,20m mit hartem Boden und etwas größeren Steinen.

Na gut, den Platz gefüttert mit 20mm Viper Boilies , etwas Mais und Maispellets , aufgepimpt mit dem passenden Liquid.

Es vergingen keine 3h und mein Fox Nxr riss mich aus meiner Liege mit einem Dauerton. Ich dachte mein Schwein pfeift nach so kurzer Zeit. Der Drill nahm etwas Zeit in Anspruch, kurze langsame Bewegungen, kurze Fluchten kam er endlich an die Oberfläche: Ein Brett von Spiegelkarpfen!
Nach dem ich den Fisch abgehakt habe und ich ihn versorgt habe, musste ich meine Waage auspacken: Irre 23,2 kg. “Mega happy” grinste ich über das ganze Gesicht.

Na gut, neu beködert und weiter gings: 10 min später der nächste und das ging den ganzen Tag so weiter. Schlag auf Schlag und das am ersten Tag.

Die Abenddämmerung begann und ich war schon ziemlich außer Atem. Ich kam mit Füttern, Rigs binden, und aufködern einfach nicht hinterher.
Nach 21 Uhr kehrte Ruhe am Platz ein, Zeit für ein Nickerchen. Bis in den Morgenstunden war es ziemlich ruhig.

Am nächsten Morgen lächelte die Sonne beim Zelteingang herein – Zeit zum Aufstehen. Erstmal Wasser aufstellen und mit einem Kaffee richtig in den Tag starten. Aber der nächste dicke Karpfen hatte andere Pläne: nicht mal richtig am Kaffee genippt, ging die Rute krumm.
Na gut los gehts! Ich nahm die Rute auf und der Kampf begann.
Er riss mir über 100m Schnur von der Rolle – unmöglich ihn so ans Land zu bekommen. Zum Glück hatte ich das Boot mit, ich fuhr gemütlich dem Fisch entgegen. Bis ich über ihm war. Es ging hin und her, kein Ende in Sicht, starke Fluchten. Aber der Stärkere sitzt bekanntlich am längeren Hebel. So baute ich mehr Druck auf, um ihn an die Oberfläche zu bekommen und das mit Erfolg: Ein langer Spiegler mit großem Schuppenbild an der Schwanzflosse. Ein Mega Fisch!!

An Land packte ich wieder die Waage aus, da er ziemlich groß war. Mit knapp 20 Kilogramm lachte ich wieder übers ganze Gesicht. Der zweite große Fisch meiner Session (einfach Mega).

Endlich konnte ich gemütlich meinen Kaffee austrinken, dabei überlegte ich mir über den Tag eine neue Taktik. Neue Rigs und neue Köder – ein Versuch ist es wert. Vor einiger Zeit liefen die neuen Pop Ups und Wafters in der Bait Fabrik übers Band. Natürlich habe ich sie mir gleich geordert. Mit dabei hatte ich die High Attraction Black Pepper Almond Wafters in 16mm,
High Attraction Belachan Cocos Pop Ups in 16mm und die High Attraction Fact Yellow Wafters in 16 mm. Auf geködert auf ein Slip D Rig lagen die Ruten wieder scharf am Spod.

Der Tag verging irre schnell. Es ging Fisch auf Fisch – die auffälligen Pop-up und Wafters nahmen die Fische sehr gut an. Insgesamt war ich jetzt bei 19 Karpfen.

Die Abenddämmerung verzauberte mich im letzten Licht und ich konnte noch einen Ausnahmefisch über den Kescher Rand ziehen. Ein Schuppenkarpfen mit über 21 Kilo konnte dem High Attraction Black Pepper Almond einfach nicht widerstehen.
Ich war schon mehr als zufrieden von dieser Session. Ich stieg wieder auf Plan A um: ein Blow Back Rig mit dicken Murmeln 24mm und 28mm plus Pop Up.

Die letzte Nacht brach an und ich hoffte noch auf die “richtig dicke Mutti”. Leider blieb die Nacht ziemlich ruhig – wie in der ersten Nacht. Komisch eigentlich, dass in der Nacht nichts ging.

Der Morgen war wie am Vortag schon wunderschön. Sonne, wolkenlos und kein Wind. Ich genoss die Morgensonne bei einem eiskalten Redbull bis sich mein Bissanzeiger wieder meldete. Dieses Mal aber ganz anders wie die anderen Male.

Ein Fall biss, dann wieder leicht gezogen. “Na Super, der letzte Fisch und dann eine Brasse”, dachte ich mir. Ich ließ das Ganze erstmal liegen, entspannte weiter und fing langsam an einzupacken. Alle Ruten zurück gekurbelt – aber was ist mit der einen Rute? Ich kurbelte herein und hatte plötzlich einen starken Druck auf der Rute. Ich stieg ins Boot, der Schnur entlang, natürlich kreuz und quer. Bis ich dort war verging einige Zeit. Ich musste die Schnur von Ästen und Kraut befreien. Endlich einen Druck an der Schnur, ein Fisch und der Drill begann. Was für ein harter Kämpfer. Er kam gar nicht an die Oberfläche. Meine Arme fingen schon an zu brennen.
Nun packte ich es doch und er kam endlich hoch.
“Was geht? Ein richtig großer Schuppenkarpfen, Mega.”
Nach einiger Zeit gab er auf und ich zog ihn über den Kescher Rand.
Zurück beim Camp, bereitete ich die Waage und Kamera vor. Alles bereit und plötzlich war der Kamera-Akku leer. “Was nun? Ok, den Fisch in die Wiegeschlinge”. Ich stieg ins Boot und fuhr ans andere Ufer zu einem anderen Angler und fragte ihn, ob er mir beim Foto machen mit dem Handy helfen kann. Er willigte ein.
Die Waage hatte ich natürlich mit, wir wogen den Fisch.

Ich konnte meinen Augen nicht trauen: 27.2 Kilogramm. Was für ein Brett. Ich zog die 2 Kilogramm der Wiegeschlinge ab, somit hatte er 25,2 Kilogramm.
Ich wiederholte wieder: “was für ein Fisch! Das ist meiner neuer Personal Best.”
Wahnsinnig glücklich freute ich mich als ich den Fisch wieder freilassen durfte.

Nach dem Zusammenpacken ging es wieder nach Hause. Ich ließ meine Session Revue passieren und dachte schon an die Nächste. Mit diesem Sinne wünsche ich euch ein kräftiges Petri!

Bis zum nächsten Mal, euer Dominik

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