Mein Sommer am Treppelweg – Part 2

Ja ich weiß, es ist viel Zeit vergangen seit meinem ersten Teil dieser Blogserie. Das Jahr 2022 ist längst Geschichte und manch einer hat auch schon den ersten Karpfen im neuen Jahr auf der Habenseite. Sorry für´s warten lassen, aber der Herbst und der Winter waren noch sehr intensiv, ich war viel am Wasser, hab neue Produkte der Bait Fabrik testen dürfen und nun, Anfang Februar habe ich die Zeit gefunden euch über den zweiten Teil meines Sommers am Treppelweg entlang der wunderschönen, großen Donau in Österreich zu erzählen.

Wo waren wir stehen geblieben? – aja, Ende Juni, es standen erstmal 10 Tage Urlaub am Meer am Programm. Geplagt von den Strapazen des alltäglichen Berufsleben und der wirklich nicht unanstrengenden Pflege eines Futterplatzes an der Donau, waren diese Tage der Erholung auch bitter notwendig, die letzten Tage am Strand begann es jedoch schon wieder zu kribbeln und meine Gedanken waren wieder fast ausschließlich an der Donau. Ihr kennt das bestimmt, man liegt gemütlich unter der Sonne am Meer, checkt den Wasserstand zu Hause am Fluss und schon ist man wieder voller Energie für die anstehenden Ansitze! 😉 Spaß beiseite, und wieder zurück zum Angeln.

Wieder zurück am Fluss!

Retour aus dem Urlaub und wieder zurück am Fluss. Ohne allzu große Erwartungen schob ich an einem Freitagmittag meinen Trolley die knapp 2km zum Spot, der nun etwa 2 Wochen nicht unter Futter stand. Ich wollte einfach wieder raus. Der Wasserstand passte optimal, und das Wetter lud förmlich für eine Wochenendsession ein. Ich sag´s euch gleich im Vorhinein, wie so oft im Leben kam alles anders, dieses Wochenende sollte brutal fängig werden und auch eine richtig dicke Überraschung für mich parat haben, doch alles der Reihe nach.

Es war in der Abenddämmerung als sich mein Bissanzeiger zum ersten Mal meldete und ich eigentlich mehr oder weniger Instant nach 3 Stunden angeln den ersten Schuppi im Netz hatte. Die Rute mit dem mit flüssigem Fischprotein durchgesoakten Hydroball, präsentiert als Einzelsinker lieferte den ersten Biss nach meinem Urlaub. Ein paar Fotos später lag die Rute dann auch wieder perfekt und es ging in die erste Nacht.

Es sollte dick kommen, richtig dick!

Und wie es dick kommen sollte – es muss so gegen 3 Uhr morgens gewesen sein, als sich dann plötzlich die andere Rute, die mit einem Hydro Ball und einem weißen Citrus/Onion Pop Up als Schneemann perfekt am Spot lag, mit einem Dauerton meldete und mich aus dem Schlaf riss. Sekunden später stand ich mit krummer Rute am Flussufer und drillte einen brutal starken Karpfen. Immer wieder zog mir mein Gegenüber unzählige Meter Schnur von der Rolle und ließ mich auch aufgrund der dumpfen Kopfschläge sofort an einen wirklich guten Donaukarpfen denken. Als ich ihn dann jedoch zum ersten Mal im Schein meiner Kopflampe sah, fiel mir fast die Rute aus der Hand! – was war das für ein Gefühl, eine Mischung aus „jetzt bloß keinen Fehler“ und „hoffentlich hält alles“ ging mir durch den Kopf, und meine vor Nervosität und Aufregung zittrigen Hände machten die letzten Meter des Drills nicht einfacher. Ein paar Minuten später war der Riese jedoch im Netz. Meine Freude war und ist nach wie vor schwer in Worte zu fassen. Als sich dann noch bestätigen sollte, dass ich meinen ersten Donaufünfziger in den Händen halten durfte war der happiness keine Grenze mehr gesetzt!

Die Session sollte auch tagsüber noch einige gute Fische bringen und in der zweiten Nacht konnte ich noch einen weiteren Vierziger zum Landgang überreden. Was war das für ein wildes, erstes Wochenende nach meinem Urlaub?!

Von nun an begann ich den Spot wieder regelmäßig zu füttern, genauer gesagt 3x die Woche füttern, eine Nacht unter der Woche angeln und eine Nacht am Wochenende angeln. Die Regelmäßigkeit des Futters sollte sich auch die folgenden Wochen/Monate bezahlt machen. Generell behaupte ich jetzt, das konstantes Füttern am Fluss das um und auf ist, auch wenn es an dem oben beschriebenen Wochenende ohne Vorfüttern gut gelaufen war, erreichten mich immer wieder Stories von anderen Anglern die hart zu kämpfen hatten und auf regelmäßiges Füttern verzichteten.

Ich werde jetzt nicht mehr genauer auf ausgewählte Sessions eingehen, das würde ganz einfach den Rahmen hier sprengen und lasse einfach die Bilder sprechen.

Das Jahr 2022 war für mich persönlich das Beste am Fluss bis dato. Flussangeln ist oft anstrengend, mit Strapazen und Aufwänden verbunden, aber es ist unglaublich spannend, sehr facettenreich, und für mich persönlich bedeutet es Abenteuer und Freiheit. Die Jagd auf unbekannte Fische geht auf jeden Fall auch heuer wieder weiter, ich halte euch am laufenden…

Tight Lines,
Phil

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