Es ist kein Geheimnis, dass grelle Pop-Ups zwar in vielen Situationen außergewöhnlich fängig sind, doch in bestimmten Angelszenarien auch nachteilig sein können. Im Frühjahr zum Beispiel, wenn die Winterträgheit der Karpfen abfällt, sind knallig-farbige Pop-Ups häufig sehr erfolgreich. Mit den ersten kräftigen Sonnenstrahlen des Jahres erwärmt sich das Wasser zügig, wodurch der Stoffwechsel der Fische Fahrt aufnimmt. Zudem haben die Fische zu dieser Jahreszeit reichlich Appetit und das Nahrungsangebot ist in der Regel begrenzt. In dieser Situation sind die auffälligen Pop-Ups ein willkommener Happen, da diese visuell gut sichtbar und die Karpfen zu dieser Zeit weniger wählerisch sind. In meiner persönlichen Angelei kommen grelle Pop-Ups daher überwiegend im Frühjahr zum Einsatz. Auch im Winter sind grelle Pop-Ups mit wenig Beifutter vielversprechend.
Ansonsten verwende ich am liebsten auf unauffällige Pop-Ups in neutralen und gedeckten Farben – abgestimmt auf das eingebrachte Futter. Ich bin davon überzeugt, dass auftreibende Hakenköder mehr Fische fangen, als Sinkende, da sich diese im Blickfeld der Fische hervorheben. Von knalligen und auffälligen Pop-Up-Farben bin ich, bis auf in den zuvor beschriebenen Szenarien, kein großer Freund. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass hochvisuellen Köder häufig eine abschreckende Wirkung haben und von den Karpfen verschmäht werden. Dieses Verhalten der Fische kann man in unzähligen Unterwasseraufnahmen beobachten. Zwar habe ich keine, auf wissenschaftlicher Basis, fundierten Erkenntnisse und Nachweise dazu. Doch nach unzähligen, praktischen Experimenten in der eigenen Angelei und durch den Austausch mit befreundeten Angler scheint sich dies tatsächlich zu bestätigen. Daher mein Rat bzgl. Pop-Ups: Probiert auch mal die visuell eher unscheinbaren Varianten aus – ihr werdet überrascht sein!
Marvin Glinka
