Flussangeln, Balsam für die Seele – by Dominik Safarik

Flussangeln, Balsam für die Seele

In diesem Bericht möchte ich Euch meine Anfänge der Flussangelei näher bringen und Euch erzählen, warum ich mich entschieden habe, intensiv die Flüsse in Österreich zu befischen.

Vor einigen Jahren war die Auslandsfischerei in Slowenien und Kroatien für mich ein großes Thema. Ich saß also in Slowenien, schaute aus meinem Bivvy links und rechts und sah überall Angler. Etwas deprimiert sah ich den anderen Anglern zu und dachte mir, dass das nichts mit Angeln zu tun hat. Der Fischneid war extrem, Müll auf jedem Platz, kein Verständnis der Natur gegenüber – überhaupt nicht mein Ding.

Eine Alternative musste her: wo kann ich in Ruhe meiner Passion nachgehen ohne Nachbarn, ohne Müll und ohne Fischneid?
So kam nach längerem Überlegen das Thema Angeln am Fluss auf, aber wie ging ich das Ganze jetzt an?

Zuerst informierte ich mich gründlich welchen österreichischen Fluss ich befischen möchte, darüber gibt es im World.Wide.Web ziemlich viele Informationen und Fangbilder von der Mur, der Drau oder der Donau.
Ich entschied mich für die Mur. Da sie ziemlich nahe an meinen Wohnort liegt, war das die beste Möglichkeit meiner Passion nachzugehen. Meiner Session stand jetzt nichts mehr im Weg, eine Wochenkarte habe ich mir beim nächsten Angelladen geholt und mein Tackle dementsprechend angepasst. Das Einzige, das mir den Kopf noch zerbrach war die Frage, wo ich nun am besten startete. Es lagen mehrere Kilometer Fluss vor mir. Zum Glück gibt es Google Maps: die App hatte mir das Ganze etwas erleichtert und ich suchte mir drei Stellen aus, die vielversprechend aussahen.

Vor Ort sah die Sache natürlich wieder ganz anders aus: zwei der drei ausgewählten Stellen konnte man unmöglich beangeln. Gottseidank hatte ich mehrere Stellen in Aussicht. Nachdem ich den dritten Platz mit dem Deeper Pro Plus ausgelotet hatte und ich immer ein besseres Bauchgefühl bekam, bezog ich den Platz. „Ruten scharf machen“ und los ging es.

Die erste Rute legte ich auf die Uferkante, die zweite sechs Meter dahinter. Stunden vergingen, Tage vergingen – noch immer hatte kein Fisch angebissen. Mein gutes Gefühl verließ mich immer mehr,. Was konnte ich machen, um den ersehnten Biss zu bekommen? Platz wechseln? Rig wechseln? Oder doch die Session abbrechen?

Ich entschied mich für Letzteres und fing langsam an einzupacken. Meine Zweifel waren groß aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Somit machte ich mir noch eine letzte Tasse Tee, setzte mich hin und schaute gemütlich aufs Wasser bis das Unvorstellbare passierte. Meine Rute an der Uferkante ertönte im Dauerton. Nervös nahm ich die Rute auf und der Drill begann. Was für eine Power der Fisch hatte, dachte ich mir, immer wieder schlagartige Fluchten (irre). Selbst redete ich mir ein: „Mach jetzt nur keine Fehler“. Der Fisch kam nach einigen Fluchten endlich auf die Oberfläche und ich sah einen Schuppenkarpfen um die 5-6 Kilogramm. Mir fiel ein Stein von Herzen als der Karpfen über den Kescher Rand schwamm. Vor lauter Freude musste ich mich kurz hinsetzen, um zu begreifen was gerade passiert ist.

Dominiks erster Flusskarpfen

Ich versorgte den Fisch, machte noch einige Fotos zur Erinnerung und ließ den Karpfen zurück in den Fluss, wo er im Wasser verschwand.

In mir wusste ich: „Flussangeln ist nicht nur ein Hobby – Flussangeln ist eine Leidenschaft, dem alles abverlangt wird “. Mit der Zeit kam immer mehr Erfahrung dazu und ich wurde immer erfolgreicher.

Der Fluss zog mich in seinen Bann, sodass ich den Seen mit viel Angeldruck den Rücken kehrte. Auch die Drau und die Donau wurden immer interessanter, aber wie es mir da ergangen ist, ist eine andere Geschichte.

Bis zum nächsten Mal – euer Dominik

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