Das Krautloch
Der 24ha See liegt auf einer Höhe von circa 750 Metern über dem Meeresspiegel und ist umgeben von bis zu 2250 Meter hohen Bergen. Gespeist wird er durch einen Bach, der das Wasser von den umliegenden Bergen einbringt. Da aktuell durch die noch immer andauernde Schneeschmelze ständig kaltes Wasser kommt, erwärmt er sich eher langsam. Zurzeit weist der durchschnittlich zwei Meter tiefe See nur eine Temperatur von knapp über 12 Grad auf. Wie wir alle wissen, sollten die Fische bei diesen Bedingungen langsam aber stetig zu fressen beginnen. Durch die Beobachtung und der Futterkampagne der letzten Tage weis ich, dass sich sehr viel der Fische im oder um die Krautfelder sammeln. In den Krautfeldern sieht man bereits richtig gut wie sich Schnecken und Kleinstlebewesen tummeln. Der perfekte Platz für unsere gelben Freunde sich die Bäuche voll zu schlagen.
Der Plan: mein Futter so nahe wie möglich an die natürliche Nahrung anpassen. So entschied ich mich bewusst diese Session mit unserer neuen BCX Food Concept Range zu starten. Rotbarschmehl, Pre Digested Fischmehl, Shrimp Powder, frisch gemahlenes Sojamehl, und fermentiertes Maismehl, um nur ein paar Inhaltsstoffe zu nennen. Die Kombination aus fermentierten Kohlehydraten und Proteinen machen den Mix zu einer perfekten und attraktiven Nahrungsquelle, die ohne Scheu von den Karpfen angenommen werden.
Damit ich die begrenzte Zeit wirklich richtig ausnutzen konnte, wurde als Futtermischung für den ersten Spot ein Mix aus 16mm und 20mm BCX Boilies mit den dazugehörigen Pellets und Liquid angerichtet. Bei dem zweite Spot wollte ich durch zusätzliche Zugabe von Groundbait, und halbierten BCX Kugeln versuchen den Platz schneller zu aktivieren. Als Hakenköder habe ich an einem einfachen Pop Up Rig einen in Bait Dip gesoakten Base Mix Popi 16x20mm Dumbell aufgezogen. Die zweite Rute wurde mit einem 20mm BCX Sinker und 16mm Popi am Line Aligner bestückt.
Aufgrund der riesigen Krautflächen wurden die passenden Krautlöcher oder besser gesagt die krautfreien Stellen mit dem Boot in relativ kurzer Zeit gefunden. Schon beim Plätze suchen, konnte ich die ersten Karpfen beobachten wie sie ruhig ihre Bahnen zwischen dem Kraut zogen. Der erste Spot ein Krautloch mit knapp 1,5 Quadratmetern wurde mit circa 30-40 gesoakten Boilies und drei-vier Hände Pellets gefüttert. Um beim Ablegen der Rute einen verfangen des Hakens zu verhindert, ziehe ich gerne PVA Sticks auf. Der zweite Platz eine circa fünf Quadratmeter Ausbuchtung im Kraut sollte als zweiter Spot dienen, diesen habe ich etwas großzügiger gefüttert und die Schneemannmontage mitten in die Ausbuchtung gelegt.
Schon nach knapp 1 1/2 Stunden meldete sich der erste Bissanzeiger: die Rute mitten im Kraut machte sich bemerkbar, schnell rein ins Boot und raus zum Spot. Ich traute meinen Augen nicht – eine Monsterrotfeder hat sich die 16x20mm Popi gegönnt. Um keine Zeit zu verschwenden, wurde die Rute vor Ort neu beködert und umgehend wieder abgelegt. Nicht mal eine Stunde später erneut die Krautlochrute, diesmal Vollrun, mitten im Kraut, so schnell der Fisch die Leine von der Rolle riss, stand er auch wieder. Rein ins Boot und dem Fisch hinterher und hoffen, dass er nicht ausgestiegen ist. Zischen acht und neun Meter hinter dem Loch konnte ich einen makellosen Spiegler in den Kescher ziehen.
Zurück am Ufer wurde der Fisch schnellst möglich fotografiert und abgefilmt. Herrlich so kann der Overnighter weiter gehen. Gegen 22:30 wurde das Wetter stürmisch und regnerisch, was die Fische keineswegs störte, nur wurde ein Ablegen der Rute in das kleine Loch fast unmöglich. Gerade gemütlich gemacht im Bus, machte sich die rechte Rute in der Ausbuchtung durch einzelnen Pieper bemerkbar. Da sich zwischen dem Spot und mir keine allzu großen Krautfelder befanden, entschied ich mich den Fisch vom Ufer aus zu Drillen. Natürlich sammelte der Fisch gefühlt jedes noch so kleine Krautfetzerl auf im Drill und unter dem Kraut kam ein kleiner Schuppi zum Vorschein. An dem großen krautfreien Spot ging das erneute Ablegen zum Glück deutlich einfacher und ich war schnell wieder im warmen Bus.
Die nächsten Stunden konnte ich dieser Krauthölle noch eine Monsterrotfeder und weitere kleine Karpfen entlocken. Tagwache um fünf, nein viel zu viel Wind und nochmal weiterschlafen. Als aber um 6:30 Uhr ein Auto nicht unweit von mir zwei Jungangler ablieferte, die leider etwas lauter ihr Camp aufschlugen, war es mit Schlafen vorbei. Nach einem Kaffee und kurzen Smalltalk mit den Jungs fing ich an mein Tackle zu trocknen und den Bus zu beladen. Regen setzte ein, jetzt aber schnell alles bereits Trockene rein in den Bus. Als ich zur letzten Rute ging, sah ich bereits wie die Spitze zu schwingen beginnt: Vollrun! Jawoll, der berühmt berüchtigte Einpackfisch. Da ich leider auch das Boot bereits in den Bus geschoben hatte, musste ich den Fisch vom Ufer aus durch das Kraut drillen. Zehn Meter vom Ufer entfernt, bemerkte ich erst, dass sich auch der Kescher bereits im Bus befand. Dank der Jungs nebenan konnte ich den Fisch mit ihrem Kescher sicher landen. Half nicht, die Easymat musste nochmal raus, um den Fisch sicher zu Fotografieren. Mega Happy über diesen schönen Spiegler war mir die nasse Matte egal. Überzeugt euch selbst von dieser wirklich gelungenen und fängigen BCX Range, Ihr werdet sie lieben.
TL Thomas