Angeln als Papa: Harte Arbeit zahlt sich immer aus

Das Jahr war nun schon um Einiges fortgeschritten. Ich dümpelte mal hier, mal dort eine Nacht herum, so richtig wollte mir aber irgendwie auch nichts gelingen. Am neuen See zeigte sich das Angeln eher schwierig, seitdem die Fische sich mit dem kälteren Wetter in etwas tieferes Wasser zurückzogen und nicht mehr so oft zeigten. Ich musste feststellen, dass ich mit meiner mobilen Angelei, dem Fische suchen und Fallen stellen einfach mehr an Frühjahr und Sommer gebunden bin. Aber das Jahr an diesem Gewässer schon abschreiben wollte ich nun auch noch nicht. Und so ergab sich eigentlich nur eine logische Konsequenz: Futter!

Doch das Gewässer war über 1,5 Stunden Fahrt von meinem Wohnort entfernt. Mit Bootsfahrt und Füttern wäre ich 4-5 Stunden unterwegs. Das nach dem Feierabend mit meiner Familie zu Hause, die auf mich wartete? Das war nun wirklich nicht das, wonach mir der Sinn stand.
Also geschwind mal die Angelzeiten umgelegt und die Gleitzeit bei der Arbeit ausgenutzt und so fand ich mich dann an einem Mittwochabend mit meinem Tackle auf dem Boot wieder und paddelte über den See, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden. Ich machte eine kurze Nacht und am nächsten Morgen vor der Abfahrt, sollte dann einmal kräftig für das kommende Wochenende vorgefüttert werden.

Ich legte im letzten Licht meine Ruten, fiel platt auf die Liege und rechnete eigentlich damit, gemütlich durchzuschlafen, um dann am nächsten Morgen früh die Futteraction und dann den doch recht langen Weg zur Arbeit anzutreten. Doch mitten in der Nacht wurde ich dann von einem schreienden Bissanzeiger geweckt. Nach einem kurzen Drill fand sich ein alter, gezeichneter Spiegler in meinem Kescher wieder. Schnell ein paar Bilder geknipst und ab zurück in den Schlafsack.

Als kurze Zeit später dann schon der Wecker klingelte, wäre ich am liebsten noch 2 Stunden liegen geblieben. Aber es half nichts. Ich packte schnell zusammen und verteilte anschließend eine ordentliche Menge 14mm Bloodworm Liver und BCX Boilies sehr großflächig in den interessanten Bereichen. So sollten die Fische die nächsten Tage erstmal einiges zu suchen haben. Ich wusste nicht viel über den See, aber den letzten Sessions und den von mir gesichteten Fischen nach zu urteilen, war der Bestand eher dünn. Ich war wahnsinnig gespannt, was passieren würde und hoffte, dass das Futter einen Dicken zum Vorschein bringen würde.

Am Samstag ging es dann für eine Nacht endlich einmal wieder zu zweit ans Wasser. Wir genossen einen entspannten Abend und waren guter Dinge, dass da so einiges kommen würde. Als am nächsten Morgen im Hellwerden die erste Rute ablief, waren wir doch recht überrascht, dass es so lange gedauert hatte. Nach dem Hellwerden passierte hier meist eher nichts. Daher würde dies vermutlich der einzige Fisch sein. Doch als der Fisch das erste Mal an die Oberfläche kam, war dieser Gedanke schnell vergessen. Es zeigte sich ein richtig breiter, langer Rücken. Der Fisch hatte wirklich Power und es dauerte einige Minuten, bis er sich dann endlich geschlagen gab und ich den dicken Spiegler für Julian abschöpfen konnte.

Ein richtig schönes Tier. Wir waren in den folgenden Wochen noch das ein oder andere Mal unterwegs, der Erfolg riss jedoch ab und wir konnten keine weiteren Fische mehr Fangen. Sie waren wohl in diesem doch etwas flacheren Teil des Sees nicht mehr so aktiv. Daher vielleicht auch nur der Einzelfisch auf Futter? Wie dem auch sei. Es hat sich wieder einmal die harte Arbeit ausgezahlt und die Nacht in der Woche und die Futteraktion hatten sich gelohnt. Im nächsten Jahr werden wir hier noch einmal angreifen. Ansonsten geht es dann nun langsam aber sicher an die Gewässer fürs kalte Wasser. Seid gespannt.


Machts gut und bis bald, euer Patrick

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