Angeln als Papa: Effektiver mit der Drohne?

Angeln als Papa: Effektiver mit der Drohne?

Wie ihr bereits in meinem letzten Update lesen konntet, steht dieses Jahr bei mir ganz im Zeichen der Familie und dementsprechend richtet sich danach auch mein Angeln. Mehr denn je geht es darum sich freie Zeiträume zu schaffen und diese durch meist kurze und möglichst effektive Sessions zu nutzen. Nichts Neues für mich, nur in diesem Jahr einfach noch etwas extremer. Schon eine ganze Weile spielte ich mit dem Gedanken, mir für meine Angelei eine Drohne zuzulegen. Bisher konnte ich mich aber noch nicht dazu durchringen. Wenn, dann sollte es doch zumindest etwas einigermaßen Vernünftiges sein, um damit auch gute Filme und Fotos produzieren zu können und irgendwie war es mir dann doch auch etwas zu viel Geld. So beschäftigte ich mich immer mal wieder aber nur am Rande mit dem Thema. In diesem Frühjahr hatte ich dann mein persönliches Schlüsselereignis:

Wieder einmal klapperten wir mit dem Boot am großen See verschiedene Plätze ab und angelten hier und da ein Stündchen. Meist kamen die Bisse, wenn sie denn kamen, sehr schnell. Und so war tatsächlich meist nach einer Stunde schon wieder Ruten einholen angesagt. An einem Spot hatte ich nun wirklich ein supergutes Gefühl. Trotzdem entschlossen wir uns nach 1,5 Stunden ohne Biss weiterzuziehen, da hier ja wahrscheinlich nichts mehr passieren würde. Irgendwie hatte ich aber so ein Gefühl und fuhr nachdem die Anker gelichtet waren noch einmal unmittelbar über meinen Spot und traute meinen Augen kaum. Am äußeren Rand des Spots begann gerade ein Fisch das Fressen. Zwei weitere näherten sich ein Stückchen hinter ihm. Alle drei waren wirklich gute Fische. Ich schätzte sie um die 20kg. Natürlich flohen sie sofort, denn mit dem Boot hatte ich sie einfach aufgescheucht. Das brachte mich zum Nachdenken. Hätte ich vor dem Einholen der Ruten einmal kurz die Drohne in die Luft geschickt, hätte ich sicher nicht eingeholt und wahrscheinlich einen richtig guten Fisch fangen können.

Eine Drohne würde meine Angelei schon wirklich voranbringen und sollte es mir das nicht Wert sein ein wenig Geld dafür auszugeben, wo ich doch auch sonst so einiges an Geld und vor allem meine kostbare Zeit in mein Hobby investierte? Kurzerhand einmal im Internet geschaut. Tatsächlich gab es gerade ein gutes Angebot und so sollte ich schon bald im Besitz meiner ersten Drohne sein. Ganz so einfach war es dann doch nicht. Die erste Drohne ging auf dem Postweg verloren. Sehr schade, denn sonst hätte ich sie dabeigehabt, als die Fische laichten und hätte sicher viel über den Bestand lernen und wirklich geile Aufnahmen machen können. Naja nach zwei Wochen war dann endlich die Zweite da. Ein paarmal zu Hause ausprobiert, ging es dann das erste Mal ans Wasser. Ich startete die Drohne vom Boot, um mir einmal anzusehen, ob in den Büschen vor mir denn nun Karpfen unterwegs waren. Es war ein bisschen windig, aber das konnte die Drohne ja ausgleichen, … dachte ich. Doch schneller als ich gucken konnte, trieb sie ab und erwische die ersten Zweige der Büsche vor mir. Nun half auch Gegensteuern nichts mehr. Sie stürzte langsam von Zweig zu Zweig und kurz vorm Ufer: Platsch!

Das konnte doch nicht wahr sein. In Windeseile, ruderte ich zur Absturzstelle und fischte die Drohne aus dem knietiefen Wasser. Das Wasser lief heraus und es regte sich nichts mehr. Das sollte es also gewesen sein? Ein paar hundert Euro einfach mal eben im See versenkt. Die Session war auf jeden Fall gelaufen für mich. Ich trocknete alles in der Sonne und tatsächlich konnte ich die Drohne am nächsten Tag mit einem neuen Akku wieder starten. Erst nun stellte ich fest, dass für das Halten der Position gegen den Wind bereits das GPS-Signal stehen musste. Das war wirklich dumm gelaufen, aber ich hatte nochmal Glück gehabt. Bei den folgenden Sessions schaute ich mir viele Spots von oben an und konnte auch ein paar Fische sehen. Leider war es allerdings mittlerweile Hochsommer und das Wasser recht trüb geworden. Fische mit der Drohne zu finden war also mittlerweile eher schwierig. Die gezielte Angelei mit der Drohne habe ich mir nun für das nächste Frühjahr nochmal auf die Fahnen geschrieben.

Jetzt musste dann mal etwas Neues her. Kurzerhand suchte ich mir ein neues Gewässer aus. Ich hatte Lust auf Erkunden und Abenteuer und so schaufelte ich mir am nächsten Wochenende eine Nacht frei. Am Samstagmittag stand ich am neuen See. Doch wo anfangen? Kurzerhand umrundete ich die kompletten 100ha mit dem Boot. Ein ganz schönes Geeier, doch in einer kleinen Bucht, konnte ich letztendlich einen Fisch sehen. Das war besser als nichts. Hier wollte ich mein Glück versuchen. Ich verteilte meine Ruten, jeweils mit ein paar Händen Bloodworm Liver in meiner Lieblingsgröße 14mm. Und tatsächlich bekam ich nachts um drei einen ersten Lauf. Ich brauchte einen Moment um an die Rute zu kommen und der Fisch war sofort um eine Ecke und in einen Busch geschwommen, in dem ich ihn leider verlor. Und das als ersten im neuen See.

Naja, es half nichts. Ich legte die Rute neu und tatsächlich wurde ich im Morgengrauen erneut von meinem Bissanzeiger geweckt. Diesmal war die Bremse zu. Es gab einen kurzen, schweren Drill mit wenig Gegenleistung und vorm Kescher kam ein massiger Spiegler an die Oberfläche. Schnell rein mit ihm in die Maschen. Was für ein Einstand. Ein paar schnelle Fotos im Morgenlicht, dann packte ich zufrieden zusammen. Wieder einmal hatte sich gezeigt, dass Location einfach alles ist. Auch an einem großen See hilft es, notfalls auch ein paar Stunden, in die Suche zu investieren. Da wo die Fische zu finden sind, sind sie oft genug auch zu fangen. Ich war hoch zufrieden und motiviert für die nächsten Sessions. Doch dazu ein anderes Mal mehr.

Genießt die warmen Tage, euer Patrick

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