Angeln als Papa 4: Das neue Angelmobil

Schon war es wieder soweit, das Jahr neigte sich dem Ende und die Temperaturen wurden wieder winterlich kalt. Nicht gerade meine Jahreszeit. Zudem wurde meine Zeit aufgrund neuer beruflicher Herausforderungen nochmal etwas knapper und die schnellen Nächte aus dem Bus, wie im letzten Jahr hatten sich mit dessen Tausch gegen ein Familienmobil ja nun leider auch erledigt.
Was sollte also mein Plan für diesen Winter werden? Einigermaßen unmotiviert überlegte ich hin und her. Schließlich machte ich mir einmal den Spaß und versuchte, die Liege im neuen Family Van unterzubringen. Und siehe da, das ging sogar ganz gut. Es blieb sogar noch Platz für ein paar Taschen und bis auf die fehlende Kopffreiheit war ich eigentlich ganz zufrieden mit der neuen Schlafmöglichkeit.

Und so ging es los in den Winter. Mitte Dezember rechnete ich in den durchaus flachen Gewässern in der Gegend schon mit recht niedrigen Wassertemperaturen und entsprechend zögerlich fressenden Fischen. Doch vor mir lag eine von den Bedingungen her sehr interessante Nacht. 6°C, ordentliche Böen, reichlich Regen und ein bis auf 995hPa fallender Luftdruck waren angesagt. Von der Gemütlichkeit her natürlich eher bescheiden, aber ich rechnete mir durchaus gute Chancen auf einen Fisch aus.
Schon im Dunklen kam ich am See an. Wie bei diesen Bedingungen fast zu erwarten, war kein einziger anderer Angler am See. Bei leichtem Nieselregen, den der kalte Wind mir direkt ins Gesicht peitschte, verteilte ich die Ruten und war dann doch froh, eine gute Stunde später bei einem warmen Tee im Auto zu sitzen. Als nach etwa einer Stunde schon die erste Rute ablief, staunte ich nicht schlecht. Ein kleiner aber feiner Spiegler gab sich zügig geschlagen und machte den Anfang einer recht kurzen Nacht.

Drei Karpfen gab es insgesamt für mich, neben nochmal genauso vielen Brassen. Jedes Mal natürlich aus dem Schlafsack pellen, den Kopf an der Decke des Autos stoßen, Regenjacke und Schuhe an und dann raus ins kalte Nass. Doch es sollte sich lohnen. Als Krönung gab es einen langen kräftigen Spiegler, der mir wirklich alles abverlangte und sich von dem kalten Wasser scheinbar nicht beeindrucken ließ. Als sollte es so sein, gab es sogar noch eine kurze Regenpause, in der ich ihn schnell fotografieren konnte. Perfekt.

Am nächsten Morgen war natürlich alles klatschnass und ich sah zu, dass ich vor dem nächsten Starkregen zeitig vom See wegkam. Nun hieß es erst einmal Sachen trocknen und alles wieder in einen vernünftigen Zustand für die nächsten Sessions bringen. Doch ich war nun motiviert für mehr. Da sollte noch was gehen diesen Winter. Und so war ich auch in den nächsten Sessions durchaus, wenn auch mal mehr, mal weniger, erfolgreich.
Im nächsten Teil erfahrt ihr, wie es bei mir weiterging und vor allem auch welche Taktiken, welche Köder und welches Beifutter ich eingesetzt habe, was besonders gut funktionierte und warum.


Bis dahin macht es gut und genießt die ruhige Jahreszeit am Wasser.
Euer Patrick

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