Alte Liebe rostet nicht – Christoph Lahr
Endlich stand der langersehnte Jahresurlaub bevor und die Pläne standen schon im Vorhinein fest.
Der über mehrere Wochen angelegte Futterplatz war sehr vielversprechend und brachte beim ersten antesten schnell gute Ergebnisse.
Bei meiner Abwesenheit in den Flitterwochen stand der Platz weiterhin gut unter Futter durch die Hilfe eines Freundes.Der Urlaub hätte nicht besser sein können, braungebrannt und voller Vorfreude über die erste Session kam der erste Dämpfer.
Bei der Ankunft am Gewässer ging es direkt zum Vereinsheim um die Scheine abzuholen. Pustekuchen Gewässer gesperrt bis einschließlich 1. November wegen Besatz. Was mir in dem Moment alles durch den Kopf ging und ich gerne alles geschrien hätte will ich hier nicht niederschreiben.
Also musste ein neuer Plan her und dieser war auch schnell gemacht. Es ging an ein Gewässer ganz in meiner Nähe das ich früher sehr oft und gerne befischt habe und ein paar echte Perlen darin schwimmen.
Jetzt hieß es Tackle umstellen.
Da an diesem Gewässer alles verboten ist außer Werfen mussten einige Veränderungen vorgenommen werden um auf die weit entfernten Spots zu kommen. Die XTK´s wurden wieder rausgeholt und die E-Spulen mit der 0.30er Technium wurden wieder aufgesetzt. Um den ganzen versunkenen Baumstümpfen usw. im Uferbereich Parole zu bieten kamen Snagleader in 0.60mm zum Einsatz.
Ich beschloss 3 Tagessessions an diesem Gewässer zu machen, da auch hier das Nachtfischen verboten ist. Also ging es rund 400m Tackle durch die Gegend schieben um endlich am ersehnten Platz anzukommen.
Der lange trockene Sommer hinterließ auch hier seine Spuren und es fehlte rund 1 Meter Wasser an diesem eh sehr flachen Gewässer.Aber es kann auch etwas Gutes haben, denn die Fische rücken ein gutes Stück näher zum Rand des Seerosenfeldes. Man kann fast sagen dass der komplette Bestand sich in diesem rund 1 Hektar großen Seerosenfeldes aufhält und erst bei Einbruch der Dunkelheit aus diesem in den tieferen Bereich des See´s zieht.
Ziel bei dieser Angelei ist es also so nah wie nur möglich an die Kante der Seerosen zu kommen.
Dies gestaltet sich einerseits einfach da es Stellen gibt die nur rund 40 Meter entfernt sind aber einige unschöne Überraschungen in Form von alten Pfosten eines Holzsteges oder Baumstümpfen unter der Wasseroberfläche sind.
Da das benutzen von Booten oder ähnlichem verboten ist gestaltet sich das drillen und landen der Fische recht schwierig. Ich entschied mich dafür eher die weiter entfernten Stellen zu befischen um vielleicht etwas mehr die Oberhand beim Drill zu haben denn die Hindernisse befinden sich eher im Randbereich.
Zum Einsatz kamen 4er Eisen an Stiffrigs mit 30lbs stärke. Als Köder verwendete ich an beiden Ruten Wafter die das Hakengewicht neutral hielten.
Mit dem Wurfrohr fütterte ich 24er White Balls und Big River auf die Plätze. Ich bin eher der Freund von kleinen Ködern aber um auf diese Entfernung genau zu füttern mussten halt dicke Kugeln her. Die Spomb kam für mich nicht in Frage, da es mir in der Vergangenheit schon des öfters aufgefallen ist das die Fische diesen Lärm meiden sich noch weiter zurück in die Seerosenfelder ziehen.
Bei der ersten Session kristallisierte sich ganz klar ein Spot heraus der ständig Aktion brachte und diesen befütterte ich dann richtig mit Material was sich als goldrichtig herausstellte. Es war sehr ungewöhnlich für dieses Gewässer soviel Aktion zu haben aber die Fische waren voll auf Futter und das sah man ihnen auch an, gut genährt und in bester Verfassung.
Neben einigen kleinen Fischen waren ein paar bessere dabei aber die Sessions hatten auch ihre schlechten Erinnerungen.
Der absolute Endgegner schlitzte mir im Holz im Uferbereich aus und ein weiterer sehr guter vor den Füßen beim Keschern aus nach einem echten Hardcore Drill durch den Unterwasserwald dieses Tümpels.
Freud und Leid liegen an diesem Gewässer sehr nahe beieinander aber wie gesagt alte Liebe rostet nicht und ich konnte einen meiner Zielfische fangen NEMO.
Euer Christoph!