Im Wandel der Zeit
Gewisse Menschen brauchen bekanntlich Ziele im Leben, um sich motivieren und verwirklichen zu können. Auch ich zähle mich zu diesen Personen, die nicht aufhören können, etwas ,,Neues‘‘ auszutesten und zu erkunden. Es zieht mich wieder einmal an den zweitgrößten Stroms Europas, die Donau. Nicht Zuletzt weil ich dort in meiner Kindheit viel Zeit verbracht und mein Hobby begonnen habe. Doch mittlerweile sind die Jahre ins Land gegangen und der große Strom veränderte einige Male sein Gesicht. Besonders das große Hochwasser 2013 verwandelte einen meiner Lieblingsbereiche am großen Strom zu einer anglertechnischen Herausforderung.
Der erste Eindruck
In diesem Teilabschnitt der Donau wurde eine mehrere hundert Meter lange Sandbank angeschwemmt, wo zum jetzigen Zeitpunkt ein normales Ausbringen der Ruten ohne vernünftige Hilfsmittel nicht mehr möglich ist. Die beschriebene Sandbank weist eine durchschnittliche Tiefe von nicht einmal einen Meter auf, wodurch ein begehen mittels Wattstiefel gerade noch möglich ist. Die Abbruchkante von der Sandbank ins tiefere Wasser fällt abrupt zwischen 3 und 10 Meter ab. Dadurch ist eine Verwendung von Umlenkstangen unabdingbar, um ein Einschneiden der Schnur in den Sand zu vermeiden. Hake ich einen Fisch, so kann dieser Schnur nehmen, ohne das die Schnur sich in den Untergrund einschneidet.
Eine Bootsfahrt, die ist schön!?
Doch so einfach und praktisch diese Methode eingesetzt werden kann, so gefährlich ist sie auch. Das größte Problem ist die Schifffahrt an der Donau, weil tagsüber und auch nachts die großen Passagier- und Frachtschiffe fahren dürfen. Bekomme ich in der Nacht einen Biss, so muss ich mit dem Kescher bewaffnet zur Abbruchkante waten, um den Fisch überhaupt landen zu können. Kommt genau in diesem Zeitpunkt ein Schiff vorbei muss ich gleichzeitig mit großen Wellen rechnen. Schwappen diese in meine Wattstiefel und laufen anschließend voll, so kann die Situation schnell heikel und lebensbedrohlich werden. Sehe ich beim Biss ein Schiff im Anmarsch, so warte ich dieses ab oder ist es noch weit genug weg, so muss ich selber einschätzen ob ein sicherer Drill noch möglich erscheint oder nicht. Nichts desto trotz ist das eigene Leben doch wichtiger als einen Fisch in die Kamera zu halten.