01.01.2020 ganz früh am Morgen, so gegen 06:00 Uhr früh sah ich mir den Vorverkauf der Tageskarten in Bled an. Ich hörte, dass man da richtig bald dran sein muss, um da noch Karten zu bekommen.
Unglaublich. Wie wahr. Zu der Zeit war bis Mitte Juli schon so ziemlich alles weg. Vereinzelte Tage mit Pause dazwischen. Was bei dieser Angelei ja nicht so abwegig ist. Die Zeit verging wie im Flug und vor der Abreise wollte ich noch schnell das Nötigste aus dem Supermarkt besorgen als mich eine alte Dame auf einer zweispurigen Fahrbahn von der Ampel wegschnitt und mich von der Fahrbahn abdrängte… WUNDERBAR, richtig super so kurz vor dem Urlaub.
Naja, schnell in die Arbeit und andere Räder holen. Am Parkplatz umstecken und los ging die Reise.
Die Fahrt verlief gut und schnell war ich auch schon ohne Kontrolle durch die Grenze gekommen. Zuerst einchecken am Campingplatz und dann bauten Thomas und ich unser Camp auf.
Wir hatten unsere Fahrräder dabei, um es einfacher beim Platzwechsel zu haben. Fische suchen ist einfacher mit einem fahrbaren Untersatz. Sofort fanden wir Fische, jedoch waren sie zu faul zum Fressen. Tägliche Temperaturen von 32 Grad machten es uns nicht einfach. Wir setzten daher auf die frühen Morgenstunden und den Abend. NEIN, WIR HABEN NICHT NACHTS GEANGELT. Richtig da fängt man auch Fische. Gut vorbereitet fängt man auch ohne Regeln zu missachten. Das wird jetzt vielleicht einigen aufstoßen, andere werden sich angesprochen fühlen. So soll es auch sein. In den wenigen Tagen, die wir am See verbrachten, sahen wir nicht nur einen Angler, der das Ganze zu sehr ausreizte nur um an mehr Fisch zu kommen. Sehr, sehr fraglich wie Thomas und ich finden.
Nun ja. Viel werde ich mit diesen Zeilen nicht ändern können, jedoch will ich es einfach geschrieben haben.
Mit überflavourten Baits ging es am ersten Tag, den wir angeln durften los auf unseren favorisierten Platz. Naja, durchwachsen würde ich es nennen. Kein Fisch. Keine Aktion. Doch aus meiner letzten Session habe ich gelernt maximal drei Stunden auf einem Platz zu sitzen. Wieder alles zusammenpacken. Ab aufs Rad und los ging die Reise. Wir haben drei Plätze bezogen und geblankt. Die Fische waren noch nicht fertig mit der Laich und oben drauf noch die Hitze.
Am frühen Nachmittag gönnten wir uns eine Tasse Kaffee im Bistro am Ufer der Campingbucht. Wir sprachen über das nächste Vorgehen. Schnell stand fest es in dem Seebereich vor unseren Augen zu probieren. Da hatten wir Fische gesehen und erhofften uns den ein oder anderen Schuppenträger abzufangen. Zwei, drei Spots hatten wir gefüttert und unser Glück probiert. Doch auch der Abend verlief in diesem Bereich ruhig.
Zurück bei unseren Bussen am Campingplatz füllten wir unsere Futtereimer und setzten uns fest diese Spots am frühen Morgen wieder zu beziehen. 3-4 Hände BCX Food Concept Boilies in 24mm gemischt mit 14mm Viper Boilies verteilte ich relativ großflächig rund um meine erstes Rig. Ich wollte gerade die zweite Rute fertig machen, da preschte die erste Montage mit einem Ronnie Rig und einem pinken Pop Up ab. Gefühlt 100 Situationen schossen mir während ich Kontakt aufnahm durch den Kopf. Verlier ich den ersten Fisch? Sitzt der Haken gut genug? Ist es überhaupt ein Karpfen und kein Waller?
Unfassbar. Ein paar Minuten vergingen und ich hatte endlich den ersten Schatz aus Bled im Kescher. Ein unendlich großer Stein fiel mir von Herzen. Nicht nur, weil ich im letzten Jahr bei mageren Bedingungen „blankte“ in Bled, außer mit einer rieeeesigen Seeforelle im Fangbuch, sondern endlich der Wunsch nach einem dieser Originale mein war.
Einfach unfassbar was so eine Situation aus einem macht. Das ist Gefühl, das ist unsere Leidenschaft.
Nicht nur ich durfte so fühlen. Auch bei Thomas, der ein paar 100 Meter weiter saß, durfte den Kescher in den See halten. Nachdem ich den Fisch versorgte, vibrierte mein Handy in der Hosentasche. Eine Nachricht von Thomas:
Fisch… Ein traumhaft beschuppter Spiegler viel auf sein Rig beködert mit einem Doppel-Dumbell Essential Orange rein. Was ist da noch hinzuzufügen. Wir hatten beide unseren ersten Fisch und wurden auf unglaubliche Weise nur Minuten später BEIDE vom nächsten ablaufenden Fisch überrascht. Mega wie schnell sich alles drehen kann.
Jetzt konnte die „entspannte“ Zeit am Wasser beginnen. Den Druck hatten wir zum Glück abschütteln können. Tagsüber genossen wir die Sonne Sloweniens. Gutes Essen, kalte Getränke und gute Zeit mit Freunden.
Am Abreise Tag versuchte ich nochmal mein Glück früh morgens in der Nähe des Campingplatzes und wurde so wie am Tag zuvor mit einem wunderschönen Spiegler belohnt.
Die anstrengenden, aber sehr schönen Tage sind wie im Flug vergangen. Wie immer viel zu schnell. Mama Bled wir kommen wieder. Um einen weiteren Schatz aus deinen Fluten zu bergen.
In diesem Sinne
Nasse Matten und respect the nature
Uwe