Tipps und Tricks zur Nutzung
Um es gleich mal vorweg zu nehmen: die meisten von Euch werden hier wahrscheinlich nicht all zu viel Neues entdecken, von daher richtet sich der Beitrag eher an die Einsteiger in unserem Hobby.
Aber vielleicht ist ja auch für die Erfahrenen unter Euch der eine oder andere Tipp hilfreich.
Ein großer Vorteil unserer Bait Pasten ist sicherlich, dass sie passend zu allen Boiliesorten verfügbar sind. So muss man hier keine Kompromisse machen und ist immer perfekt angepasst. Angereichert mit verschiedensten Attraktoren sorgt sie für den Extra-Kick auf dem Futterplatz oder direkt an unserem Köder bzw. an unserer Montage.
Aufgrund ihrer vielfältigen Einsatzmöglichkeiten nutze ich Bait Pasten das gesamte Jahr hindurch. Allerdings ist sie in der kalten Jahreszeit ein absolutes Muss!
Ich möchte euch an dieser Stelle ein paar Tipps und einige Kniffe an die Hand geben wie ihr dieses Produkt in den verschiedensten Situationen einsetzen könnt.
Tipp 1
Das Ummanteln des Hakenköders ist eine der einfachsten und effektivsten Möglichkeiten diesen, optisch unauffällig, mehr Attraktivität zu verleihen. Gerade in Gewässern, in denen viel mit visuell auffälligen Ködern gefischt wird, und die Fische auf diese entsprechend vorsichtig reagieren, kann dies den entscheidenden Vorteil bringen.
Auch bei Waftern und unseren eher unauffälligen Base Mix Pop Ups nutze ich die Bait Paste.
Speziell bei Pop Ups finde ich die Wirkung besonders interessant. Solange die Ummantelung noch „intakt“ ist, verhält sich der Köder eher schwerelos, ähnlich einem Weightless Hookbait. Sobald sich die Paste auf- bzw. abgelöst hat, schwimmt der Pop Up auf und schwebt über einen Mini-Teppich feinster Attraktoren.
Tipp 2
Neben dem Beschichten des eigentlichen Hakenköders, ist wohl das Einkneten des Bleies in die Paste eine der am meisten genutzten Möglichkeiten ihrer Verwendung. So hat man auch über einen längeren Zeitraum die entsprechende Lockwirkung in unmittelbarer Nähe des Köders. Auch, wenn Fische diesen aufnehmen ohne sich zu haken, und dabei gegebenenfalls Montage und Blei verziehen, bleibt die „Lockstoff-Bombe“ immer auf Vorfachlänge neben Haken und Köder.
Wenn ich die Bait Paste auf diese Weise nutzen möchte, verwende ich keine geschlossenen Grippa-Bleie, sondern die mit einem Loch in der Mitte und einer möglichst groben Beschichtung. Hier hält die Paste deutlich besser. Besonders, wenn man die Montage werfen muss oder man mit vielen Weißfischen zu rechnen hat.
Tipp 3
Kommen wir nun langsam zu der Zeit, in der ich unsere Paste am Häufigsten und intensivsten nutze, dem Winter. Viele werden es kennen, je kälter das Wasser wird, desto lästiger werden die Wasservögel. Die Vegetation geht sowohl über als auch unter Wasser immer mehr zurück, und somit wird auch das natürliche Nahrungsangebot in dieser Zeit immer spärlicher. Wer also will es ihnen verdenken, dass sie unser „Futter“ dankend annehmen? Gerade an intensiv befischten Gewässern haben die Vögel längst gelernt, dass es bei uns Anglern was zu holen gibt. Nutzt man dann noch Marker fallen ganze Heerscharen über unsere Spots her.
Selbst aus mehreren Metern Tiefe werden unsere gefütterten Boilies hoch getaucht. Oft bleibt nichts anderes übrig als die Plagegeister einfach mit durchzufüttern.
Ich will aber gerade in dieser Zeit nicht auf den Einsatz von Bait Pasten verzichten.
Hier habe ich einen einfachen aber durchaus wirkungsvollen Trick. Statt der sonst meist üblichen Krümel und Bröckchen füttere ich jetzt flach gedrückte Scheiben. Diese Form macht es den Vögeln sehr schwer die Teigstücke mit dem Schnabel zu fassen und mit nach oben zu bringen, und so bleibt ein guter Teil des Futters für die Tiere liegen für die es auch gedacht war.
Tipp 4
Bekanntermaßen nimmt mit der Wassertemperatur auch der Appetit der Karpfen spürbar ab.
Vor allem bei Langzeit-Futterplätzen wird es nun immer schwieriger, die richtige Menge Boilies abzuschätzen. Nichts ist schlimmer für den Platz, und natürlich das gesamte Gewässer, als Futter das nicht (mehr) gefressen wird. Spätestens, wenn das Wasser wirklich kalt wird, was für mich unter 5 Grad Celsius heißt, stelle ich das Füttern von Boilies fast komplett ein. Um den Futterplatz aber weiterhin für die Fische interessant zu halten, füttere ich jetzt Paste. Damit diese möglichst lange am Platz bleibt, verwende ich diese in wirklich großen Stücken. Mindestens 250 Gramm sollte so ein Klumpen schon wiegen! Aufgrund der Größe und des kalten Wassers dauert es etliche Stunden bis die Paste sich komplett aufgelöst hat. Kommen die Karpfen zum Platz sind sie lange Zeit beschäftigt, und da sie immer nur sehr wenig von den großen Stücken abbekommen, werden sie wohl auch nie wirklich satt. Waren die Karpfen in dieser Zeit nicht am Platz, finden die feinen Bestandteile der Paste sicher auch genügend andere Abnehmer. Somit ist dafür Sorge getragen, dass das Gewässer nicht sinnlos belastet wird.
Natürlich kann man auch im Sommer mit diesen großen Teigstücken füttern. Dann allerdings eher während des eigentlichen Angelns, da sich die Stücke im warmen Wasser doch deutlich schneller auflösen. Umso schneller dann natürlich die entsprechende Lockwirkung , gerade bei Instant-Sessions.
Tipp 5
In den Monaten Januar und Februar gehe ich meist nur noch für kurze Sessions ans Wasser.
In dieser wenigen zur Verfügung stehenden Zeit verzichte ich oftmals ganz auf die Verwendung von Boilies. Stattdessen forme ich aus der Bait Paste entsprechende Kugeln. So ähneln sie zwar den vielleicht im Vorfeld gefütterten Boilies, haben aber eine weitaus bessere und vor allem schnellere Lockwirkung. Selbst im eiskalten Wasser lösen sie sich innerhalb weniger Stunden auf und verteilen so die enthaltenen Attraktoren über einen größeren Bereich. Auch von eventuell ummantelten Hakenködern unterscheiden sie sich kaum. Einziger Nachteil der Teigkugeln ist, sie lassen sich nicht mit dem Wurfrohr füttern. Hier muss dann Boot , Futterboot, eine Spomb oder einfach ein PVA-Bag zum Einsatz kommen.
Tipp 6
Eigentlich wäre Teig der perfekte Karpfenköder. Aber eben nur „eigentlich“.
Selektivität, zeitliche Haltbarkeit am Haar und mangelnde Resistenz gegenüber Krebsen oder Weißfischen sind wohl die Hauptgründe warum er nur selten als Hakenköder Verwendung findet.
Anders sieht das bei mir im Winter aus. Jetzt fallen meine Sessions, wie gesagt, oft sehr kurz aus.
Oft genug muss man auch noch nach den Fischen suchen, was bedeutet, dass man ohnehin die Montage öfter umlegt. Da stellt es auch kein Problem dar den Köder vor dem nächsten auswerfen zu erneuern. Beim Angeln mit Bait Paste als Hakenköder nutze ich eine Teigspirale. Diese hält die Teigkugel für eine längere Zeit sicher am Haar. Man kann den Karpfen im kalten Wasser wohl kaum einen attraktiveren Köder anbieten. Gerade wenn noch einige Kugeln Paste in ähnlicher Größe mit dazu gefüttert werden. Die weichen Kugeln können von den Fischen leicht und ohne großen Energieaufwand gefressen werden. Bei den eisigen Temperaturen sicher auch ein Punkt der für diese Taktik spricht.
Zum Abschluss kann ich nur jedem raten unsere Bait Pasten mal selbst zu testen. Egal in welcher Form Ihr sie anwendet, ich bin mir sicher sie wird euer Angeln ein Stück weit voran bringen.
Für mich gehört sie definitiv das ganze Jahr zur absoluten Grundausstattung!
Euer Andreas